Ziele und Vermächtnis

Das Internationale AINS-Symposium in St. Anton a. A. ist eine jährlich stattfindende deutschsprachige Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte aus der Anästhesiologie und ihren Teilbereichen sowie für Angehörige der damit verbundenen Gesundheitsberufe.

Das Fortbildungsangebot von jeweils einer Woche beabsichtigt, dem breiten Spektrum der anästhesiologischen Fachdisziplin mit einer didaktisch ansprechenden Programmatik gerecht zu werden. Dabei soll es insbesondere wissensbereichernd sein unter dem Primat der klinisch-praktischen Relevanz für die Patientenversorgung sowohl für Kolleginnen und Kollegen mit langjähriger Facherfahrung als auch für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung.

Der jährliche Rhythmus und die einwöchige Tagungsdauer verfolgen zugleich das Ziel, mit der wissenschaftlich qualifizierten Fortbildung den fachlich kollegialen Austausch in der besonderen Atmosphäre abseits des fordernden akuten Berufsalltags von Klinik und Praxis zu fördern.

Die Vorgeschichte des Symposiums erstreckt sich auf eine Spanne von über vier Jahrzehnten. In den Kernelementen seiner heutigen Präsentation ist es ganz wesentlich von Frau Prof. Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg geprägt worden. In ihrem Hauptamt war sie Lehrstuhlinhaberin an der Universität Rostock und zugleich Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am dortigen Universitätsklinikum (seit 2012 Universitätsmedizin Rostock).

Seit dem Jahr 2000 hat sie das Symposium von der Ostsee aus gemeinsam mit einem neu gebildeten, engagierten „Rostocker-St.Anton-Team“ Zug um Zug organisatorisch neu strukturiert und programmatisch erweitert. Über die Schnittstellen zu anderen Fachgebieten und Gesundheitsfachberufen bietet es heute auch ein Forum für Interdisziplinarität.

Dank der in den Folgejahren kontinuierlich gestiegenen Resonanz der Teilnehmenden aus verschiedenen europäischen Ländern hat es sich zum Internationalen AINS-Symposium im Herzen Europas entwickelt.

Hilfreich auf diesem Erfolgsweg waren in diesem Zusammenhang zwei Faktoren: Frau Prof. Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg war wissenschaftlich, akademisch und ärztlich außerordentlich anerkannt. Mit diesen Merkmalen verbinden sich in einer beruflichen Entwicklung regelmäßig zahlreiche Ehrenämter.

Im hiesigen Zusammenhang ist ihre langjährige Tätigkeit für die Deutsche Gesellschaft für Anästhsiologie und Intensivmedizin (DGAI) von Bedeutung. So hatte sie bereits im Jahr 2005 die Kongresspräsidentschaft für den Deutschen Anästhesie Congress (DAC 2005) in München inne. Für die Jahre 2011 und 2012 wurde sie dann zur ersten DGAI-Präsidentin gewählt und nahm daraufhin in Personalunion die Kongresspräsidentschaft erneut zum DAC 2011 in Hamburg wahr.

Wichtiger noch als die Gremien- und Veranstaltungserfahrung war für die Entwicklung des St. Antoner Internationalen AINS-Symposiums eine persönliche Gabe von Gabriele Nöldge-Schomburg: sie selbst hat sich dort zu jeder Zeit als die Gastgeberin für sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesehen und verstanden. Ermöglicht wurde ihr dies durch die ihr eigene vorbehaltlose Freundlichkeit im Umgang mit Menschen. Ungewöhnlich Viele haben sich von ihrer genuinen Strahlkraft angesprochen gefühlt und ihr dies auch gespiegelt; sie sind nicht zuletzt deshalb wiederholt Gäste und Teilnehmer des Symposiums über Jahre hinweg geblieben. Nicht Wenige kannten sie deshalb – auch dort – einfach als Gaby.

Das Internationale AINS-Symposium in St. Anton hat sich jedes Jahr weiterentwickelt; es hat die Zwangspausen von zwei CORONA-Jahren unbeschadet überstanden und es soll auch künftig in einer gemeinnützigen Organisationsform wie bisher veranstaltet werden.

Im Rückblick auf die letzten 25 Jahre ist eine Konstante festzustellen, die sich mit einer Grundüberzeugung von Gabriele Nöldge-Schomburg verbindet, nach der die Begegnung von Menschen sinnstiftend ist.

Deshalb hat sich mit den Jahren zur Eröffnung und zum Abschluss des Internationalen AINS-Symposiums ein kleines Ritual etabliert, in dem sie mit Blick auf alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wilhelm von Humboldt mit dessen Worten zitierte:

„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“

Dieser Aufgabe als anästhesiologische Begegnungsstätte wird sich die Veranstaltung im Fortbildungskontext auch weiterhin widmen.